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Wo kann ich Welpen adoptieren?
Welpen werden von einem ordentlichen Züchter frühestens nach der 8. Lebenswoche abgegeben (siehe Tierschutz-Hundeverordnung). Zu
diesem Zeitpunkt sind die Welpen bereits umfassend medizinisch versorgt, gechipt und sozialisiert. Es ist von Vorteil, wenn der junge Hund bereits
zu diesem Zeitpunkt in sein neues Zu hause ziehen kann, denn zwischen der 8. und 16. Lebenswoche ist die wichtigste Zeit zum lernen in seiner neuen
Familie.
Zum Zeitpunkt der Geburt wiegt ein Boerboel-Welpe ca. 400 - 600 Gramm. Mit etwa 8 Wochen wiegt er
bereits 8 - 10 Kilogramm, mit 6 Monaten ungefähr 30 KG und mit einem Jahr etwa 50 KG.
Während der deutlichsten Wachstumsphase in den ersten Monaten ist besonders Rücksicht auf die Knochen
des Welpen zu nehmen. Auf dem nebenstehenden Röntgenbild ist ein 2 Wochen alter Welpe zu sehen. Die
Knochen haben ihre Größe längst noch nicht erreicht. Jede besondere Belastung kann ein sauberes
“zusammenwachsen der Knochen” erschweren oder sogar verhindern, was zu Knochenhautentzündung,
Ellenbogengelenksdysplasie oder Hüftgelenksdysplasie führen kann.
Faustformel für´s spazieren führen gerade in den ersten Wochen:
pro 1 Woche Alter = 1 Minute spazieren
Beispiel: 3 Monate = 12 Wochen = 12 Minuten spazieren (hin und zurück!)
Im jugendlichen Alter (6 - 12 Monate alt) kommt es häufig zu deutlich sichtbaren Veränderungen der
vorderen oder hinteren Körperhälfte. Es ist normal, wenn ein Junghund zeitweise vorn oder hinten etwas
"höher" ist.
Scheinbar "zu groß" sind auch oft die Ohren in den ersten Lebensmonaten. das ändert sich mit zunehmenden Alter.
Es empfiehlt sich, mindestens im 1. Lebensjahr das Treppensteigen und herunter springen (Auto, Couch, Bett) möglichst zu vermeiden und den Welpen
so lange wie möglich zu tragen oder zu heben.
Zu lange Spaziergänge können sehr leicht zur Überlastung führen. 1 Stunde ist für einen erwachsenen Boerboel gut, für einen Welpen definitiv zu
viel!
Eine Überanspruchung in Verbindung mit zu reichhaltigem Futter (Übergewicht) wären „beste“ Bedingungen für Hüftgelenksdysplasie und sollten
vermieden werden.
Von Rasse-Züchtern werden die Welpen ausschließlich mit Papieren abgegeben, jeder Käufer sollte zu seiner eigenen Sicherheit die Unterlagen der
Elterntiere bezüglich der Vorfahren und Gesundheit einsehen.
Es gibt keinen Grund, den Hunden keine Papiere (Stammbäume) mit auf den Weg zu geben.
Außer, die Elterntiere sind aus gesundheitlich Gründen zur Zucht nicht geeignet.
Es kann sich auch um einen “Mix” handeln oder es liegen andere ungünstige genetische
Voraussetzungen vor.
Ein Boerboel ist kein Boerboel, wenn nur einer der Elterntiere ein Boerboel ist. Es sind dann
ganz normale Bastarde, mit einer ungewissen gesundheitlichen Entwicklung und auch möglichen
Überraschungen im Charakter und Wesen. Und wer glaubt hier Geld sparen zu können, wird sich
spätestens beim Ordnungsamt freuen, wenn es heißt: Wir hätten da gern mal eine Phänotypisierung! Oder: Der Hund wird sofort als „gefährlicher“
Mastiff-Mix“ mit einer hohen Hundesteuer eingestuft und hat Auflagen, wie Leinen- oder Maulkorbzwang zu erfüllen und regelmäßig einen
Wesenstest vorzuweisen.
Kauft keine Welpen ohne Papiere!!
Alle Beschreibungen für das Nichtvorhandensein von Abstammungspapieren sind Ausreden! jeder
solcher Welpe wird ein Überraschungspaket.
Wer einen Boerboelwelpen sieht, wird kaum der Versuchung widerstehen können. Empfehlenswert vor der Anschaffung eines Welpen ist daher:
Kontakt mit einem oder besser mehreren erwachsenen Boerboel´s.
Ein ausgewachsener Boerboel wiegt in der Regel 55 - 75 Kilogramm, ist äußerst kräftig und bedarf einer vertrauensvollen, aber konsequenten
Erziehung! Da der Boerboel sehr wendig und schnell ist und gern herum tollt, kann man sicher sein, dass im trauten Heim die eine oder andere Vase
schon mal zu Bruch geht oder ein blauer Fleck vorkommen kann.
Niedrige Tische werden gern mittels wedelnder Ruten kurzer Hand abgeräumt. Nicht zu übersehen: der Sabber, der mitunter
auch von der Decke hängt. Auch beim Spaziergang kann der Boerboel seine ungestüme Kraft auf Nanu so einsetzen, das der
Leinenträger stolpert, Fällt oder im ungüstigsten Fall hinterhergerissen wird. Auch der 1,95 m-Mann kann hier kaum
punkten.
Nicht zu vergessen die Kraft beim Sprung: Ein Boerboel ist durchaus in der Lage, einen 2 Meter hohen Zaun zu überwinden!
Ein Boerboel lebt in der Regel im Haushalt des Besitzers. Er ist für die Zwingerhaltung nicht geeignet.
bitte auch ehrlich die eigenen persönlichen Umstände objektiv betrachten: Ist mein Grundstück ausreichend gesichert
(Zaun)? steht genügend freie Zeit für die Beschäftigung und Training zur Verfügung? kann die Beaufsichtigung jederzeit
sichergestellt werden? Einen Boerboel kann man nicht mal eben für ein paar Stunden beim Nachbarn oder der Oma abgeben.
Und Tierpensionen sind in der Regel nicht entgegenkommend bei dieser Rasse und wohl auch kaum geeignet.
Röntgenbild Quelle: Dierenkliniek
Rijnoever
Prinzipiell ist ein Boerboel auch nur ein Hund. Doch auch dieser wird nicht mit
dem
“kinderlieb-Gen” oder
“Seniorentauglich-Gen” und schon gar nicht mit dem “Anfängergeeignet-Gen”
geboren.
Man sollte sich also vor der Bindung an ein 60 bis 90 kg-Tier für die nächsten 10
Jahre (es können auch einige mehr sein) ein paar Exemplare anschauen. Und zwar
nicht nur die kleinen süßen putzigen, sondern die großen bunten ungestümen
Boerboels. Denn klein und süß sind sie nur ein paar Monate…
Wer clever ist, schaut sich auf Treffen, Trainings oder Zuchtschauen um und
spricht mit vielen Boerboelbesitzern mit recht unterschiedlichen Erfahrungen.
Jeder ordentliche Boerboelzüchter lädt zum Besuch seiner Boerboels ein und
stellt auch selbst viele Fragen.
Es gilt auch für den Fall der Fälle zu bedenken:
Wenn man sich doch übernommen haben sollte mit einem Boerboel:
es ist sehr schwer „gebrauchte“ Boerboels in neue Familien zu vermitteln, da
diese sehr Hundeerfahren und Konflikterprobt sein müssen.
aktualisiert am 24.08.2023